Auf Einladung der VBO fand ein agrarpolitischer Arbeitsbesuch einer hochrangigen Delegation des Schweizer Bauernverbandes in Liechtenstein statt. Ein wertvoller Austausch der für beide Verbände wichtige Erkenntnisse lieferte.
Zwischen
dem SBV und der VBO besteht seit Jahrzehnten ein enger und kollegialer
Austausch rund um alle Themen der Landwirtschaft. Bei diesem Arbeitsbesuch
wurde die Schweizer Delegation angeführt von Urs Schneider (Stv. Direktor des
Schweizer Bauerverbandes sowie Präsident Argo Marketing Schweiz). Er wurde
begleitet von Jakob Lütolf (SBV Vorstand und Präsident landw. Berufsbildung),
Beat Röösli (Leiter Geschäftsbereich Internationales), Mirjam Hofstetter
(Leiterin Kommunikation und Marketing), Larissa Grossenbacher (Departement
Wirtschaft und Raumplanung) Joe Schnider (Vize-Präsident LU-BV) und Loic Bardet
(Directeur Agora). Neben einer Hofbesichtigung wurden agrarpolitische Themen
diskutiert und das Landtagsgebäude besichtigt.
Urs
Schneider betonte den hohen Qualitätsstandard der Nahrungsmittel im gemeinsamen
Wirtschaftsraum Schweiz-Liechtenstein. Der gemeinsame Wirtschaftsraum mit dem
Zollvertrag bildet die Grundlage für den Marktzugang von Liechtensteiner
Rohwaren in die Schweiz. Einerseits sichert dieser den Absatz der
landwirtschaftlichen Rohwaren aus Liechtenstein und zum andererseits die
Abnahme und Verarbeitung von Schweizer Rohwaren in Liechtensteiner
Lebensmittelverarbeitungsbetrieben.
Präsident
Marcus Vogt führte die VBO Delegation an. Vize-Präsident Beat Erne, die
Vorstandsmitglieder Hans Ospelt, Willi Büchel und Christian Wolfinger sowie der
Geschäftsführer Klaus Büchel ergänzten die Liechtensteiner Delegation. Der VBO
Präsident unterstrich die Bedeutung und den Stellenwert des
länderübergreifenden Arbeitstreffens für die Verbandsarbeit beider Länder. Vizepräsident
Beat Erne zeigte beispielhaft auf seinem Landwirtschaftsbetrieb die Strukturen,
Leistungsfähigkeit und Besonderheiten der Landwirtschaft in Liechtenstein. VBO Geschäftsführer
Klaus Büchel gab einen Einblick über die aktuellen Schwerpunkte der VBO Arbeit
und die derzeitigen Herausforderungen. Dazu gehören v.a. die Sicherung der
fruchtbaren Böden, Parzellierung, Pachtsicherheit, Bewässerung, Arbeitskräfte, Neophyten,
agrarpolitische Rahmenbedingungen.
Ein
weiterer Höhepunkt bildete der Gedankenaustausch mit Regierungsrätin Dominique
Hasler. Sie lud zu einer Verköstigung von Liechtensteiner Weinen ein. Dabei
wurden verschiedene agrarpolitische Themen rund um die Agrar- und
Ernährungswirtschaft ausgetauscht.
Bei
der Diskussion über Agrarmärkte und Marktmacht kamen die Vertreter beider
Länder zum Schluss, dass sichere, regional erzeugte qualitativ hochwertige
Lebensmittel ein grosses Potential bieten. Dies ist gerade für Liechtenstein
und die Schweiz eine Chance, sich gegen die globale Liberalisierung der Märkte
durchzusetzen. In beiden Ländern hat die Gesellschaft sehr hohe Erwartungen an
die Landwirtschaft bezüglich einer nachhaltigen, ressourcenschonenden und
tierfreundlichen Arbeitsweise. Deshalb sind eine aktive, sachliche
Kommunikation und gezielte Öffentlichkeitsarbeit ein Schwerpunkt beider
Verbände. Auch das gesteigerte Bewusstsein für heimische Lebensmittel im Zuge
der COVID-19 Pandemie gilt es für die Landwirtschaft noch besser zu nutzen.
Für
die VBO war der Gedankenaustausch sehr wertvoll, um einerseits die eigenen
Entwicklungsvorstellungen kritisch zu hinterfragen sowie Positionen und
zukünftige Entwicklungen abzustimmen und andererseits das so wichtige Netzwerk
zu festigen.
Regierungsrätin Dominique Hasler mit den hochrangigen Funktionären:
Jakob Lütolf, Urs Schneider, Beat Erne und Marcus Vogt (v. l.).
(ROLAND KORNER)